Toshiba CDROM

Bild (42 kByte): Toshiba im externen Gehäuse Bild (77 kByte): Vier Toshiba im PC-Gehäuse

Nicht viele CDROM-Laufwerke funktionieren an einer Sun. Das Toshiba 3401 ist eine der raren Ausnahmen. Der Trick ist: man muß das Laufwerk auf eine Sektorgröße von 512 Byte einstellen können. Beim Toshiba 3401 gibt es dafür zwei Lötpunkte auf der Unterseite der Platine.

Die hier abgebildeten CDROM Laufwerke haben kein Gehäuse und keinen Rahmen, nur das nackte Laufwerk und die Platine. Heiko Krupp hat sie im Hunderterpack vom Schrott gezogen. Naja, wenn man alte Computer sammelt, wundert man sich irgendwann nicht mehr darüber, was andere Leute wegwerfen.

Um bei diesen nackten Laufwerken überhaupt eine CD einlegen zu können, braucht man einen Metallring, der die CD auf der Achse zentriert und festhält. Für diesen Zweck ganz brauchbar sind die blechnenen Antriebsringe von kaputten 3,5"-Disketten. Man zieht die Plastikscheibe ab und drückt mit einem Schraubenzieher die Stanzrückstände am Mittelloch auseinander. Dann legt man die CD auf und den Blechring darüber. Die Antriebsspindel des Laufwerks beinhaltet einen starken Magneten, wodurch der Blechring angezogen wird und die CD dazwischen dann mittig fixiert ist.

Im zweiten Bild sind vier Toshibas in einem PC-Gehäuse untergebracht. Um mehr als ein CDROM-Laufwerk an einem SCSI-Strang bei einer Sun zu betreiben, muß man den Kernel modifizieren. Standardmäßig wird nämlich nur auf SCSI-ID 6 ein CDROM erwartet. Ganz offensichtlich hat Sun das deswegen gemacht, weil der CDROM-Treiber keine Bandlaufwerke mag (der Kernel bleibt an dieser Stelle hängen). Wenn man kein Bandlaufwerk angeschlossen hat, aber mehrere CDROM-Laufwerke, dann ist es kein Problem, weitere Einträge im Kernel zu machen. Das sieht dann etwa so aus:

controller      sc0 at vme24d16 ? csr 0x200000 priority 2 vector scintr 0x40
tape            st0 at sc0 drive 040 flags 1
tape            st1 at sc0 drive 050 flags 1
tape            smt0 at sc0 drive 050 flags 3
disk            sr0 at sc0 drive 060 flags 2
disk            sr1 at sc0 drive 050 flags 2
disk            sr2 at sc0 drive 040 flags 2
disk            sr3 at sc0 drive 030 flags 2
disk            sd0 at sc0 drive 000 flags 0
disk            sd1 at sc0 drive 001 flags 0
disk            sd2 at sc0 drive 010 flags 0
disk            sd3 at sc0 drive 011 flags 0
disk            sd4 at sc0 drive 020 flags 0
disk            sd6 at sc0 drive 030 flags 0
Damit heißt das CDROM-Laufwerk mit SCSI-ID 6 sr0, mit 5 sr1, mit 4 sr2 und mit 3 sr3. "flags 2" bedeutet "readonly".

Hinweis: Laufwerke von Plextor haben einen zugänglichen Jumper (meist mit Block beschriftet), um von 2048 auf 512 Byte umzuschalten. So kann man ohne die Garantie zu verwirken diese an eine Sun3 anschließen.

Neuer Treiber: Der CDROM-Treiber von SunOS 4.1.1 beherrscht nicht die Rock-Ridge-Extension (ISO 9660). Heiko Krupp hat einen moderneren CDROM-Treiber für die Sun3 auf dem Sun3/3x-Archiv.


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